Hausärzte üben einen vielseitigen, faszinierenden Beruf aus, der nie in eine Sinnkrise führen wird. Im Gegensatz zu Spezialisten ist ihre Tätigkeit flexibel, entsprechend den Neigungen kann man sich seine Schwerpunkte aussuchen. Ob man lieber viel Technik einsetzt, sich manuell ( manuelle Therapie, Chiropraktik), feinmotorisch ( Chirurgie), psychiatrisch oder anderes ausrichten will, das alles steht dem Hausarzt frei. Als Unternehmer hat man eine Firma zu führen. Informatik ist ein wichtiger Bestandteil, den man auch aktiv ausbauen kann, indem man gezielt Software schreibt, zBsp apps, elektronische Krankengeschichten ua. Deshalb erstaunt, wieviele Medizinstudenten sich für Spezialtitel entscheiden, wo der Verdienst schwerer wiegt als die berufliche Erfüllung. 

Ob ein Banker, Anwalt, Ingenieur wirklich mehr Gratifikation findet als ein Hausarzt möchte ich offen lassen. 

Medienaufrufe und zweckoptimistische Erklärungen werden keine Trendwende bewirken. Dazu braucht es konkrete Massnahmen auf Ebene der Mittelschulen, Universitäten und vor allem in der Realwirtschaft. Niemand ist gewillt, sich mittelfristig durch Grosskonzerne aufreiben zu lassen. Politiker müssen auf Studienebene einen Numerus Clausus zugunsten der Hausärzte einführen, die Zahlen von Spezialisten und Spezialarztpraxen müssen geregelt werden. Hausärzte brauchen eine institutionelle Rolle in der Grundversorgung, im Notfallbetrieb und gegenüber den Spezialisten / Spitälern. 

Der derzeit undefinierte Zustand schädigt die Hausarztbasis, da sie die wirtschaftlich schwächsten KMU darstellen. 

Hausarztmedizin

Nachfolge

Jeder hat ein Bild des Hausarztes vor sich, Ergebnis persönlicher Erfahrung und der Medien. Was unterscheidet ihn vom Spitalarzt oder Spezialisten ? Wie passt er in die moderne Gesellschaft ? Weshalb mangelt es an angehenden Studenten ?

Die aktuelle Situation ist geprägt von Einzelkämpfertum und mittelfristig zunehmendem Konkurrenzdruck. Also : diesen Beruf keinesfalls ergreifen !